8 Tipps für sichere Verträge

1. März 2015 | Von | Kategorie: Recht

Das Verhandeln und der Abschluss von Verträgen sind sensible Unterfangen – zeitintensiv, komplex, auf Details ankommend. Wenn es dann noch um grenzüberschreitende Geschäfte geht, wird es richtig kompliziert. Leider verzweifeln viele Unternehmer an dieser Situation und vernachlässigen deshalb die Gestaltung eines hilfreichen Vertrages – getreu dem Motto: „Es wird schon gutgehen….“.

Eine unter Umständen fatale Haltung! Einzig vernünftig ist es, den notwendigen Vertrag mit Sorgfalt auf den jeweiligen Einzelfall anzupassen. Denn nur dann kann er seine Aufgabe erfüllen – die Rechte und Pflichten der Parteien regeln und im Falle eines Disputs für jede Partei zu klären, was sie zu tun oder zu lassen hat.

Hier sind 8 schelle Tipps, um schon die schlimmsten Probleme zu verhindern und den Vertrag sicherer zu machen:

  1. Den Vertrag immer schriftlich fixieren.
  2. Musterverträge sind ein zweischneidiges Schwert – sie geben auf der einen Seite eine erste Orientierung zum Vertragsinhalt, werden aber auf der anderen Seite als „gegeben“ angesehen und nicht auf den Einzelfall angepaßt. Wenn man ein Muster verwendet dann sollte man immer klären, ob die Regelungen auch für den aktuellen Fall „passen“.
  3. Jede Regelung ist im Idealfall formuliert in einfachen und kurzen Sätzen. Schachtelsätze klingen intelligent, sind aber schwer zu verstehen. Es geht nicht um Schönheit im Ausdruck, sondern um Präzision und Verständlichkeit (und kurze Sätze lassen sich einfacher in eine fremde Sprache übersetzen).
  4. Die Leistung einer jeden Partei sollte klar beschrieben sein. Wenn man beim Lesen der Leistungen das Gefühl hat, es fehlt etwas, ist es oftmals so.
  5. Aus dem Vertrag sollte klar hervorgehen, was die Vertragssprache ist (insbesondere bei zwei- oder mehrsprachigen Verträgen ist das wichtig für die Auslegung und Anwendung von bestimmten Begriffen) und welches Recht angewendet werden soll (man sollte davon ausgehen, dass jedes Land sein eigenes Rechtssystem hat – welches soll für den Vertrag gelten?).
  6. Jede Partei muss ein Verständnis von den wesentlichen Begriffen, Terminen und (Liefer- & Zahlungs-) Bedingungen des Vertrages haben – und dieses Verständnis muss mit dem der anderen Partei übereinstimmen. Im Notfall muss der Vertrag Erklärungen beinhalten.
  7. Wichtige Regelungen eines jeden Vertrages betreffen Gewährleistung, Haftung und Verjährung. Es ist wichtig zu beachten, dass Gewährleistung und Haftung zwei unterschiedliche Regelungsbereiche sind!
  8. Da es auch mit dem besten Vertrag zum Streit kommen kann, sollte der Vertrag regeln, wie dann zu verfahren ist – gibt es eine Mediation, geht man vor ein Schiedsgericht, oder entscheidet ein ordentliches Zivilgericht?

Die Beachtung und Regelung dieser 8 Punkte gibt zwar keine Gewähr dafür, dass das Geschäft der Parteien ohne Probleme durchgeführt werden kann. Beinhaltet der zu schließende Vertrag jedoch Regelungen für die genannten Punkte, können auf einfache Art und Weise eine große Anzahl von Problemen verhindert werden.

Brauchen Sie Hilfe bei der Gestaltung von Verträgen? Kontaktieren Sie uns: kontakt@kanzlei-lexa.de.

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